Brügge ist eine Stadt wie aus dem Märchen, eine schönere Stadt für einen Kurzurlaub gibt es kaum. Hinter jeder Ecke verbergen sich neue lauschige Plätze oder kleine Brücken, die über die vielen Grachten führen. Selbst eine völlig unromantische Person wie mich zieht Brügge sofort in seinen Bann. Der gesamte mittelalterliche Stadtkern ist bis heute erhalten geblieben und reizt an jeder Ecke mit neuen Eindrücken.
Schon der Weg in die Altstadt zum Marktplatz über den sich der große Turm des Belfried erhebt ist märchenhaft. Über eine große Brücke passiert man den die Innenstadt umgebenden Wassergraben. Durch das Stadttor lässt man die mittelalterliche Stadtmauer hinter sich. Man taucht ein in die kleinen autofreien Gässchen und fühlt sich Jahrhunderte zurück versetzt.
Kleine Kanäle schlängeln sich durch die gesamte Stadt. Sie verbinden die eindrucksvollen Märkte, Cafes, Restaurants und Sehenswürdigkeiten durch ein Muster der zahlreichen Grachten. Ich schlendere am ruhig plätschernden Wasser entlang und werde nicht müde die vielen roten Backsteinhäuser zu betrachten. In der Kulturhauptstadt von 2002 ist der Weg das Ziel.
Hinter jeder Ecke liegen neue schöne Häuser, kleine Chocolaterien oder Bistros. Brügge ist herrlich kompakt. Ohne Eile kann man die Stadt an einem Tag zu Fuß erkunden. Ist man des Laufens überdrüssig kann man sich den Fahrten durch die Grachten anschließen, die regelmässig ablegen. Meinen Besuch beende ich mit der Einkehr in eines der kleinen Kaffees in den winzigen Gässchen. Auch in Brügge duftet es überall nach der berühmten belgischen Schokolade.
Ich betrachte die letzten wärmenden Strahlen der Sonne, die mich an diesem Wintertag reichlich verwöhnt hat. Das warme Licht spiegelt sich auf den roten Giebeln der Häuser und bringt den Backstein zum Leuchten. Die Fensterscheiben der Gebäude und das still ruhende Wasser der Grachten reflektieren das goldene Licht und der Hauch der Dämmerung verleiht der Stadt den Glanz einer Schatztruhe. Ich genieße das Schauspiel, das sich mir bietet. Ein Boot mit Touristen zieht auf der Gracht vorbei. Ob ich nochmal aufstehe, weiß ich noch nicht. Brügge zieht mich mehr und mehr in seinen Bann, ich bleibe einfach sitzen.