Die Trolleskorte

20170313_111650.jpgTrollstatuen begleiten mich auf meinem Spaziergang durch Oslo. Sie säumen den Straßenrand in allen erdenklichen Größen. In einem Land, in dem Trollbeauftragter ein ernst genommener Beruf ist, gehören Fabelwesen zum Alltag dazu. Dieses Berufsbild kümmert sich um den Erhalt und die artgerechte Lebensweise der Naturgeister. Wird eine neue Straße gebaut zieht man Trollbeauftragte hinzu. Vor Baubeginn muss überprüft werden, ob die neue Straße durch Trollwohngebiet führt. Das würde zu Unfällen führen. Trolle lassen sich nicht gern aus ihrer Wohnung vertreiben. Um Unglücke zu vermeiden müsste daher ein anderer Verlauf der Strasse geplant werden, auch wenn dies einen Umweg bedeuten würde. Diesen nimmt man lieber in Kauf als die Wut der Trollsippe.

20170313_113254.jpgAn Straßenkreuzungen, die von Trollen passiert werden, stellt man in Norwegen Warnschilder auf. Dies dient dem Schutz der Trollfamilien. Man will vermeiden, dass ein Troll angefahren wird. In Geschäfte dürfen die kleinen Fabelwesen allerdings nicht. Sie müssen draußen bleiben, genauso wie auch Hunde.

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In Oslo fühle ich mich wohl, für mich ist dies die interessanteste Stadt in Skandinavien. Die freundliche und entspannte Art der Menschen tragen ebenso dazu bei wie das ständige Auftauchen der Trolle in den Straßen. Inzwischen bin ich am Opernhaus angekommen, ein moderner Glasbau direkt am Wasser. Dutzende von Möwen kreisen über dem Wasser und schreien ihre rauhen Laute hinaus aufs Meer. Mit einem kleinen Glucksen plätschert das Wasser gegen das Plateau auf dem die Oper liegt. Wie eine kleine Insel thront diese im wässrigen Blau der Ostsee. Der Himmel ist mit feinen Wölkchen übersät. Hin und wieder blitzt das Indigoblau des Himmels durch die Wolkendecke und wird sogleich vom tiefen Blau des Meeres reflektiert. Fast wie ein Spiegelbild.Ich gönne mir eine Pause und genieße die Wärme der Sonnenstrahlen auf meinem Gesicht.

Durch die Altstadt von Oslo schlendere ich zum Wikingerschiffmuseum. Die Hauptattraktion des Museums sind Schiffsmodelle aus der Zeit der Wikinger. Ebenso erhält man Einblick in den Wikingeralltag und erfährt wie die Menschen damals lebten. Am Rathaus vorbei führt der Weg etwas bergan zum Schloss der Königsfamilie.

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Im Open Air Cafe der Festung, die sich über Oslos Hafen erhebt schwelge ich in den letzten Sonnenstrahlen. Bei einem frischen Salat und einem Glas Wein lässt sich der Tag gemütlich beenden. Mehr als ein Glas liegt auch nicht in meinem Budget. Norwegen erhebt hohe Steuern auf Alkohol, abhängig vom Alkoholprozentsatz im Getränk. Die strenge Alkoholpolitik ist eine Reaktion auf den hohen Trinkkonsum der Bevölkerung Anfang des 20 Jhds. Spirituosen erhält man in Norwegen wie auch in ganz Skandinavien nur in speziellen Geschäften, die dem Staat gehören. Für 100ml Wein zahle ich umgerechnet 9 Euro. Fast genauso viel wie für den Salat. Zeit das Wenige bewusst auszukosten.

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